Semele (HWV 58)

Erster Akt

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Marie Lys Sopran | Semele

Jeremy Ovenden Tenor | Jupiter, Apollo

Vivica Genaux Mezzosopran | Ino, Juno

Rafał Tomkiewicz Countertenor | Athamas

Riccardo Novaro Bariton | Cadmus, Somnus, High Priest

Marilena Striftombola Sopran | Iris

Kammerchor Athen

Agathangelos Georgakatos Einstudierung

FestspielOrchester Göttingen

George Petrou Regie und Musikalische Leitung

Paris Mexis Bühnenbild und Kostüme

Stella Kaltsou Licht

Aufführungsmaterial: Bärenreiter-Verlag

Semele ist am Ziel ihrer Träume angelangt. So scheint es, als sie im zweiten Akt übermütig von „Endless pleasure, endless love“ schwärmt. Ihr heimlicher Liebhaber Jupiter hat sie in ein Luftschloss entführt, wo es an nichts mangelt: Diener, Schmuck, Partys und Sex – alles gibt es grenzenlos. Irgendwann beginnen jedoch Zweifel an ihrer Seele zu nagen. Als menschliches Wesen fühlt Semele sich dem Gott unterlegen. Diese Unsicherheit weiß Jupiters Gattin Juno für sich zu nutzen. Aus Eifersucht über die Affäre ihres Gatten erscheint sie Semele in Gestalt von deren Schwester Ino und rät: Wenn sie Jupiters Treue unter Beweis stellen wolle, müsse sie ihn zwingen, sich ihr in seiner wahren, göttlichen Gestalt zu offenbaren – so würde sie unsterblich.


Georg Friedrich Händel hat diesen antiken Stoff in ein musikalisches Drama verwandelt – aber keine Oper geschrieben! Er notierte auf der Partitur: „Nach der Art eines Oratoriums.“ Händel wollte damit den Konventionen der Oper entfliehen. An Stelle einer Virtuosenschau mit verwirrender Handlung sollte neue Klarheit treten: weniger Figuren auf der Bühne, dafür umso komplexere Charakterzeichnungen. Mit seiner Semele ist ihm das auf grandiose Weise gelungen – vor allem in Bezug auf die Hauptfiguren Semele, Jupiter und Juno, die zu den schwierigsten Rollen gehören, die Händel jemals geschaffen hat.

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